40'000 Fälle häuslicher Gewalt mit Alkohol
Das Blaue Kreuz geht auf Grund nationaler und internationaler Studien davon aus, dass in der Hälfte der Fälle von häuslicher Gewalt Alkohol im Spiel ist. Alkohol senkt die Frustrationstoleranz und die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Ausserdem enthemmt er und erhöht die Gewaltbereitschaft. So fördert Alkohol die häusliche Gewalt, selbst wenn er nicht die Ursache ist.
Opfer von (häuslicher) Gewalt versuchen oft, ihre Verletzungen mit Alkohol, Medikamenten oder illegalen Drogen zu betäuben.
Sich informieren, austauschen und Strategien entwickeln
Das Blaue Kreuz nimmt dieses Problem auf und beteiligt sich mit drei Veranstaltungen an der internationalen Kampagne 16-Tage gegen Gewalt an Frauen (25.11. – 10.12.2024) und organisiert drei Veranstaltungen spezifisch über Alkohol und Gewalt. Im Blauen Sofa-Gespräch (28.11. nachmittags) berichten drei Frauen über ihre Erfahrung mit (häuslicher) Gewalt und ihre Strategie hinaus. Im Basiskurs (4.12. vormittags) informieren Fachleute über das doppelte Problem «Alkohol und häusliche Gewalt». Das Blaue Kreuz schliesst mit einem Vortrag über geschlechtsspezifische Gewalt, Menschenhandel und Prostitution ab (5.12. abends).
Erstes Blaue Sofa-Gespräch: Opfer erzählen
Der gefährlichste Ort für Frauen ist ihr Zuhause. Rund jede zweite gemeldete Straftrat in der Schweiz wird dort ausgeführt. Oft spielt Alkohol eine Rolle dabei. Drei Frauen, die sowohl Erfahrung mit Alkoholabhängigkeit als auch mit (häuslicher) Gewalt erlebt haben, berichten darüber und zeigen ihre Bewältigungsstrategien auf. Der Anlass ist für Frauen (genaue Ort und Zeit siehe unten).
Über Alkoholkonsum und Gewalt: für Menschen, die mehr wissen wollen
Wann kippt der Alkoholkonsum vom Genuss zur Sucht? Was ist risikoreiches, was risikoarmes Trinken? Wie zeigt sich eine Abhängigkeit, und welche Wege gibt es, um aus der Sucht herauszukommen? In unserem halbtägigen Kurs «Basiswissen Alkohol - und häusliche Gewalt» werden Grundlagen rund um das Thema Alkoholkonsum vermittelt. Zudem wird die Dualproblematik «Alkohol und häusliche Gewalt» besprochen. Der Kurs richtet sich an alle Interessierten sowie an Fachpersonen der Sozialen Arbeit und Beratung. Vorkenntnisse sind nicht notwendig (genaue Ort und Zeit siehe unten).
Menschenhandel und Zwangsprostitution in Ihrer Nachbarschaft?
Nicht nur im Ausland, sondern auch in der Schweiz, ist geschlechtsspezifische Gewalt gegen Menschen in der Prostitution aktuell. Geschlechtsspezifische Gewalt ist eine ernsthafte Bedrohung für die Würde und Sicherheit von Menschen in der Prostitution. Sie umfasst physische, emotionale und sexuelle Übergriffe, Ausbeutung und Zwangsarbeit, die insbesondere Frauen und LGBTQ+-Personen in der Prostitution treffen. Esther Hossmann zeigt Ursachen und Auswirkungen von Menschenhandel in der Schweiz auf (genaue Ort und Zeit siehe unten).
Istanbuler Konvention
Die Istanbuler Konvention richtet sich an Staaten, Massnahmen zu ergreifen, um die Situationen und Rechte von Frauen zu stärken. Einerseits um Gewalt gegen Frauen zu verhindern, andererseits um die Position von Frauen nach einem Gewaltdelikt zu stärken. Das Blaue Kreuz unterstützt die Istanbuler Konvention und deren Umsetzung in der Schweiz.
Veranstaltungen
- Blaues Sofa-Gespräch: Alkohol und häusliche Gewalt - Ein Frauenabend. Diskussion und Podium (kostenfrei)
28.11.2024 um16:30 – 19:30, Azzurro-Restaurant Seite Länggasse), Lindenrain 5, 3012 Bern
Blaues Kreuz Schweiz
Reservation per E-Mail: blauessofa@blaueskreuz.ch - Kurs Basiswissen Alkohol - und häusliche Gewalt, Workshop
4.12. / 08:30 – 12:30 Blaues Kreuz, Konferenzsaal 2. Stock, Lindenrain 5, 3012 Bern
Blaues Kreuz Schweiz
Reservation per E-Mail: rona.liechti(at)blaueskreuz(dot)ch - Geschlechtsspezifische Gewalt im Kontext der Prostitution - Wissensforum Bern, Vortrag (kostenfrei)
5.12. 2024 um 19:00 – 20:30, Kongress Zentrum Kreuz, Saal Tavel, Zeughausgasse 39, 3011 Bern
Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg
Reservation per E-Mail: geschaeftsstelle(at)blaueskreuzbern(dot)ch, kostenfrei