Über uns

Das Blaue Kreuz ist die grösste Schweizer Fachorganisation im Suchtbereich und ist regional sowie kantonal organisiert. Die jeweiligene Mitgliederorganisationen sind selbsttragend und innerhalb der Kantone mit anderen Fachstellen, Kliniken und Ämtern vernetzt. 

Beim Blauen Kreuz Schaffhausen-Thurgau investieren rund 20 Mitarbeitende ihre Arbeitszeit mit Elan an fünf verschiedenen Standorten. Dabei werden sie durch engagierte freiwillige Mitarbeitende tatkräftig unterstützt.

Geschichte

1877 gründet der damals 28-jährige Pfarrvikar Louis-Lucien Rochat in Cossonay (CD) das Blaue Kreuz. In seiner Tätigkeit als Pfarrer musste er viele Familienväter beerdigen, die an den Folgen von übermässigem Alkoholkonsum starben. Das hatte ihn tief bewegt. Dagegen wollte er etwas tun.

> Der Rückblick in die über 125 jährige Geschichte des Blauen Kreuzes Schaffhausen - Thurgaus ist noch in Arbeit und wird, sobald sie fertiggestellt ist, hier publiziert.

Im Rahmen des heutigen multifaktoriellen Suchtverständnisses beschäftigt die Frage, ob und was Sucht und Spiritualität miteinander zu tun haben, die Fachwelt immer noch, genauso wie manche von Sucht betroffenen Personen. Wir erleben in unseren Angeboten, dass eine vertiefe Auseinandersetzung mit den wichtigen Lebens- und Glaubensfragen zu einer nachhaltigen Beratung dazu gehören. Dabei bilden die christlichen Grundwerte und die bedingungslose Annahme bei Gott seit je her eine tragfähige Basis und Möglichkeit, in verfahrenen Lebenssituationen neue Hoffnung zu schöpfen. Für eine erfolgreiche Suchttherapie ist die Hinwendung zu Gott keine Pflicht, jedoch aber eine grosse Chance, auf die wir als Blaues Kreuz auf Grund unzähliger, positiven Erfahrungen im Rahmen unserer Arbeit hinweisen. In der Symbolik des Kreuzes stehen sowohl die zwischenmenschliche (horizontale), wie auch die göttliche (vertikale) Dimension in einem direkten Zusammenhang. Wir verstehen unsere Aufgabe als ganzheitliche Unterstützung und Begleitung, arbeiten integrativ und religionssensibel und beachten die soziokulturelle Herkunft als Wirkungsbasis auf Augenhöhe.

Verbesserung der Lebensqualität entscheidend

Die Abstinenz fokussieren wir primär als wichtige, bestätigte Chance zur Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen. Auf dem Weg aus dem problematischen Suchtmittelkonsum oder aus der Abhängigkeit gibt es daneben weitere, verschiedene Möglichkeiten der Konsumreduktion.

Explizit hiess es denn auch in der Zweckerklärung des Vereins von 1877: „…(das Blaue Kreuz) betrachtet den Wein, wenn er mässig genossen wird, durchaus nicht als ein der Gesundheit schädliches Getränk. Ebenso wenig verlangt es Enthaltsamkeit von jedermann.“ Das Blaue Kreuz positionierte sich als zielorientierter Mässigkeitsverein und betrachtete die Abstinenz als Methode zur Verbesserung der Umstände für suchtbetroffene Menschen. Damit handelte sich das Blaue Kreuz in der Folge von Seiten der Abstinenzvereine immer wieder heftige Kritik ein.